John Diefenbaker

John Diefenbaker (1957)

John George Diefenbaker, PC, CH, QC, FRSA (* 18. September 1895 in Neustadt, Ontario; † 16. August 1979 in Ottawa) war ein kanadischer Politiker. Er war vom 21. Juni 1957 bis zum 22. April 1963 der dreizehnte Premierminister Kanadas. Von 1956 bis 1967 war er Vorsitzender der Progressiv-konservativen Partei (Tories). 39 Jahre lang, von 1940 bis zu seinem Tod, war er ununterbrochen Abgeordneter des Unterhauses.

Der Nachfahre deutscher und schottischer Einwanderer wurde in der Provinz Ontario geboren und wuchs in der Provinz Saskatchewan auf. Früh zeigte sich sein Interesse an der Politik. Nach dem Studium und kurzem Militärdienst während des Ersten Weltkriegs war er als Rechtsanwalt tätig. In den 1920er und 1930er Jahren kandidierte er mit wenig Erfolg regelmäßig bei Wahlen, bis ihm 1940 die Wahl ins Unterhaus gelang. Danach war er wiederholt Kandidat für den Vorsitz der Progressiv-Konservativen Partei, den er schließlich 1956 übernahm. 1957 führte er die Tories zum ersten Wahlsieg nach 27 Jahren. Eine vorgezogene Neuwahl bescherten ihnen 1958 den höchsten Wähleranteil ihrer Geschichte und mehr als drei Viertel aller Sitze.

John G. Diefenbaker, dessen Spitzname „Dief the Chief“ lautete, ernannte die erste Ministerin auf Bundesebene und erstmals einen Autochthonen als Senator. Während seiner sechsjährigen Amtszeit führte die Regierung die kanadische Bill of Rights (eine Erklärung der Bürgerrechte) ein und gewährte den First Nations sowie den Inuit das uneingeschränkte Wahlrecht. Seine konsequente Haltung gegen die Apartheid hatte den Austritt Südafrikas aus dem Commonwealth zur Folge. Kontrovers war die von seiner Regierung beschlossene Einstellung der Entwicklung des Kampfflugzeugs Avro Arrow. Seine Unentschlossenheit in der Frage der Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen in seinem Land leitete Diefenbakers politischen Niedergang ein.

Zwar dämpften Wahlerfolge zunächst den Faktionalismus in der Partei, doch brach er nach dem Machtverlust im Jahr 1963 offen aus. Diefenbaker hielt sich noch vier Jahre als Oppositionsführer, dann erzwangen parteiinterne Rivalen 1967 seinen Rücktritt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1979 blieb er Unterhausabgeordneter.

Diefenbakers Unterschrift

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